Das Gutachten zur Lichtwiesenbahn ist wissenschaftlich fundiert und belegt nun schon zum zweiten Mal die Richtigkeit der Nutzen-Kosten-Untersuchung

„Man kann das Gutachten des Karlsruher Ingenieurbüros PTV Transport Consult GmbH nicht einfach als Gefälligkeit hinstellen, nur weil einem das Ergebnis nicht passt", so die Fraktionsvorsitzenden Hildegard Förster-Heldmann (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) und Roland Desch (CDU). „Das erneute Gutachten zur Lichtwiesenbahn macht unmissverständlich deutlich, dass die von der Bürgerinitiative Pro-Lichtwiese geäußerten Zweifel gegenüber der Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKU) haltlos sind. Dass die Opposition dem Sachverständigen jetzt vorwirft, falsche Zahlen zugrunde gelegt zu haben, ist anmaßend.“

 

 Im Sommer hatten die HEAG mobilo und der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt das Ingenieurbüro PTV Transport Consult GmbH damit beauftragt, zu der 2016 nach einem anerkannten, standardisierten Bewertungsverfahren erstellten NKU Stellung zu nehmen, nachdem die Bürgerinitiative die Richtigkeit infrage gestellt hatte. In dem aktuellen Gutachten wurde nicht nur die NKU erneut untersucht, sondern auch das von der Bürgerinitiative (BI) vorgeschlagene alternative Buskonzept "TU Link-up".

"Die Richtigkeit der NKU wurde nun bereits zweimal bescheinigt: Einmal durch Hessen Mobil stellvertretend für das Land Hessen, das diese bereits 2016 anerkannte und die Förderwürdigkeit des Projekts bescheinigte, und nun ein zweites Mal durch das unabhängige Gutachten. Die Fachkenntnis dieser beiden Instanzen rundum in Frage zu stellen, ist absurd und entbehrt jeglicher Sachbezogenheit", so die Koalitionäre.

Das Gutachten der PTV Transport Consult GmbH zeigt deutlich, dass die Lichtwiesenbahn einen Nutzen für das Gesamtnetz in Darmstadt darstellt, wohingegen die vorgeschlagene Buslösung "TU Link-up" rein verkehrstechnisch für die Bevölkerung keine Vorteile bringt. "Es ist heute nicht mehr üblich und sinnvoll, Fahrangebote als eine Art Spezialverkehr für nur eine einzige Nutzergruppe zu installieren. Verkehrssysteme sind dann nachhaltig, wenn sie sich an möglichst viele Personenkreise richten und in das Gesamtnetz integriert sind", so Förster-Heldmann und Desch.

Durch die Verlängerung der Linie 2 um nur gut einen Kilometer Schienenstrecke kann ein enormer Entlastungseffekt für das gesamte ÖPNV-System erreicht werden, insbesondere für den Luisenplatz und den Knotenpunkt Berliner Allee/Rheinstraße. "Das ist dringend notwendig, denn die eng getakteten Busse kommen schon heute kaum noch über die Kreuzungen ohne Stau zu verursachen."

Das von der BI vorgeschlagene Buskonzept "TU Link-up" mit seinen fünf verschiedenen Linien hingegen führt zu mehr Verkehr auf den ohnehin schon stark belasteten Darmstädter Straßen. Zudem ist fraglich, ob es von den Studierenden angenommen werden würde, da frühere Versuche, beispielsweise die Verlängerung der Linie R über den Böllenfalltorweg zeitgleich mit der Einführung des Studententickets, aufgrund der geringen Akzeptanz wieder eingestellt werden mussten. "Seien wir ehrlich, auch wir ziehen immer eine Verbindung vor, auf der man nicht umsteigen muss. Das heißt, die Studierenden würden auf ihrem Weg vom Hauptbahnhof zum Campus Lichtwiese auch weiterhin vor allem den K-Bus nutzen, statt das unübersichtliche, mit Umsteigen verbundene Alternativangebot des Konzeptes 'TU Link-up'. Auch die von der Opposition nun geforderten Elektrobusse sind keine Lösung."

Die elektrische Straßenbahn kommt ohne Akkubetrieb aus und hat eine deutlich höhere Fahrgastkapazität. Bei gleicher Auslastung kann sie 2,5-mal mehr Personen transportieren als ein Gelenkbus. In der Praxis gelten ein Bus oder eine Straßenbahn als voll, wenn sie zu 70 Prozent besetzt sind, denn bei einer 100-prozentigen Auslastung befänden sich vier Personen auf einem Quadratmeter. "Wir wollen die Studierenden nicht in die Busse hineinpferchen – der ÖPNV muss auch ein gewisses Maß an Komfort bieten, damit er angenommen wird", so die beiden Koalitionäre.

Die Straßenbahn Linie 2 nutzt auf 80 % der Strecke eine eigene Trasse, dadurch ist sie schnell, zuverlässig und pünktlich – und entlastet die Straßen. Mit ihr kann die Strecke vom Hauptbahnhof, wo ein großer Teil der Studierenden einsteigt, bis zum Campus Lichtwiese in nur 17 Minuten, ohne Umsteigen zurückgelegt werden. An der Haltestelle Schloss erfolgt dann der Zustieg der Studierenden des Campus Innenstadt.

Darmstadt wächst, genauso wie die Zahl der Studierenden und der Beschäftigten am Campus Lichtwiese. Derzeit studieren und arbeiten auf dem Campus Lichtwiese rund 10.000 Menschen – und das nicht nur sechs Monate im Jahr wie früher üblich. Heute wird in der Regel durchstudiert, auch in vorlesungsfreien Zeiten müssen die Studierenden und Beschäftigten den Campus Lichtwiese aufsuchen, um dort zu arbeiten. Die Studierenden nutzen das Studententicket, die Beschäftigten das Jobticket. Die TU rechnet damit, dass die Zahl der Beschäftigten jährlich um drei Prozent steigt. Einen zusätzlichen Effekt bringt die Verlagerung verschiedener Fachbereiche auf den Campus Lichtwiese, auch dadurch werden die Pendlerströme auf der Lichtwiese steigen. Zudem können 2018 alle Landesbediensteten den ÖPNV kostenfrei nutzen, das wird zu einem Fahrgastanstieg in der gesamten Stadt führen.

Allein die Straßenbahnlösung hat das Potenzial, die bis 2020 von Sachverständigen prognostizierte 45-prozentige Steigerung an Passagieren zu bewältigen. Durch die wesentlich höhere Nutzungsdauer einer Straßenbahn (30 Jahre) gegenüber einem Gelenkbus (12 Jahre) ist die Lichtwiesenbahn zudem im Endeffekt nicht teurer als die Buslösung.

All dies sind für uns gute Gründe an der Straßenbahnlösung festzuhalten. "Auch uns liegt die Lichtwiese als Naherholungsgebiet und grüne Lunge der Stadt am Herzen", so die vier Koalitionäre, "gerade deshalb ziehen wir sie der Shuttlebuslösung der Bürgerinitiative vor.

Die Schienen verlaufen am Rand der Lichtwiese und sind mit Rasen ausgestattet, für den vorgeschlagenen Shuttlebus müssten weitere Flächen versiegelt werden."

Herr Frau
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